
Seit 1984 führen uns Motorradreisen in alle Kontinente dieser Erde.
In Amerika, Afrika oder in Asien liegen die Ziele der Reisen.
Bei unseren Live-Reportagen haben wir schon zigtausende Vortragsbesucher in fremde Länder entführt.
Derzeit sind wir in Südamerika unterwegs, im Herbst 2022 sind wieder Vortragstermine geplant!
Nein, gewöhnlich kann man “Joe” Josef Pichler garantiert nicht nennen.
Seit vielen Jahren bereist der Lungauer, gemeinsam mit seiner Frau Renate die entlegensten Gebiete der Erde und hat dabei sicherlich so viel er- und durchlebt, Indien, Australien, Afrika, Asien und sogar die Südsee sind nur einige der Destinationen, durch die er auf dem Sattel seiner KTM gebrettert ist.
Doch auch wenn er das Abenteuer am anderen Ende der Welt liebt und sich ein Leben ohne schon lange nicht mehr vorstellen kann, so kommt er auch immer wieder gerne nach Hause und genießt es dann, durch das Land zu radeln und seine Logenplätze zu besuchen. Wir kennen uns mit Joe, der sich gerade in Südamerika befindet, schon seit vielen Jahren und haben mit ihm über fremde Kulturen, das Nachhause-Kommen und die Zukunft, unterhalten. Dabei lernten wir einen Menschen kennen, der seine Träume wahr werden ließ und diese immer noch lebt. Welches Gefühl kennst du denn besser? Heimweh oder Fernweh?
Eher Fernweh. Ich bin sehr gerne zu Hause, aber das Fernweh tritt dann doch öfter auf. Wenn ich unterwegs bin, dann habe ich eigentlich nie Heimweh. Ich freue mich wenn ich wieder hier bin und lebe wahnsinnig gerne im Salzburger Land. Je mehr man unterwegs ist, desto mehr schätzt man dann auch dieses Leben. Das habe ich früher so nicht gekannt. Da wollte ich nur weg weg weg. Aber nein – Heimweh kenne ich trotzdem nicht. Fernweh, wie gesagt, schon.
Wie oft kommt’s? Kann man das sagen? Na ja, wenn ich dann drei, vier Monate zu Hause bin, dann beginnen schön langsam wieder die Überlegungen, was wir denn noch so alles machen könnten. Auf euren Reisen besucht ihr Plätze, an die andere kaum in ihrem Leben vordringen werden. Ist diese Abenteuerlust gewachsen, oder hast du das schon immer in dir gehabt? Die dürfte wirklich in mir drinnen gewesen sein. Meine erste Reise habe ich ja bereits mit 24 gemacht. Damals bin ich rund ums Mittelmeer gefahren – vier Monate lang. Die Sache ist in meinem Kopf entstanden und ich wäre schon damals bereit gewesen, alles dafür aufzugeben. Musste ich aber nicht. Mein Chef, ich habe damals in einem Planungsbüro gearbeitet, unterstützte meine Pläne voll und ganz und hat mit dem Job auf mich gewartet. Auf dieser Reise dachte ich mir wirklich, ich wäre der größte Abenteurer der ganzen Welt. Bis ich dann in Afrika Leute getroffen habe, für die die Reise dort erst losgegangen ist. Ab diesem Zeitpunkt war klar, dass dies erst der Anfang für mich sein kann und ich noch viel weiter in die Welt eintauchen muss.
Gab es Gegenwind?
Nicht wirklich! Natürlich ist das für die Eltern nicht der erträumte Weg für den Sohn, aber mittlerweile sind sie recht stolz auf meine Berufung. Eine Episode hat mich damals sehr geprägt. Ich war in einer Bar in der Stadt Salzburg und habe einem Mädchen von meinen Plänen erzählt. Ich war voll überzeugt von ihnen und auch dementsprechend stolz. Darauf fragte sie mich allen Erstes, wie gesagt, ich war 24, ob mir denn bewusst sei, dass mir diese vier Monate bei meiner Pension einmal fehlen werden. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich, dass ich alles richtig mache und dass ich garantiert niemals so werden wollte. Geht es dir bei deinen Reisen um die Landschaft, oder eher um die Kultur und die Menschen?
Landschaft ist wunderschön und auch immer wieder faszinierend. Trotzdem wiederholt sie sich irgendwann und wird Alltag. Richtig spannend können nur die Menschen sein. Jeder ist unterschiedlich, reagiert anders und hat seine eigene Geschichte zu erzählen. Es geht natürlich um die Menschen. Gibt’s nach über 300.000 gefahrenen Kilometern immer noch Ziele, die du unbedingt einmal besuchen möchtest?
Es gibt leider viele Ziele, die man aufgrund der Sicherheitslage einfach nicht bereisen kann. Derzeit ist das der ganze Nord- und Zentralafrikanische Raum. Das kann man sich aktuell nicht trauen. Schon sehr lange möchte ich in den Tschad und hier speziell in die Sahara und das Tibesti-Gebirge. Es muss unvorstellbar schön sein und in diesen archaischen Gebieten leben auch ganz faszinierende Völker. Denn damit du dort überleben kannst, musst du extrem sein. Gemütlich ist es dort nicht. Aber momentan schaut es nicht so aus, als würde das bald möglich werden. Dieses Risiko gehe ich nicht ein. Ich will mein Leben selbst in der Hand haben. Wenn ich in der Sahara unterwegs bin und ich mache einen Fehler, dann bin ich eben selber schuld. Auch wenn sich so ein Fehler furchtbar rächt. Aber wenn mich radikale Terroristen über den Haufen schießen, dann ist das etwas völlig Anderes. Mittlerweile habe ich die nötige Erfahrung, dass ich differenzieren kann, wo ich hinfahren kann und wohin nicht. Wie läuft denn ein typischer Tag ‚on the road‘ bei euch ab.
Da wir unsere Reisen nicht bis ins Detail durchplane
Joe Pichler
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info(at)josef-pichler.at
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Renate Pichler
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